
Die empirische Kurzstudie des Österreichischen Instituts für Familienforschung der Universität Wien im Auftrag des Österreichischen Integrationsfonds erhebt die sozioökonomischen Hintergründe, die aktuelle Situation sowie die (vorläufigen) Pläne geflüchteter Ukrainerinnen in Österreich im Jahr 2023, ein Jahr nach Beginn des Angriffskriegs Russlands auf die Ukraine. Dazu wurden in einer repräsentativen Erhebung mehr als 1.000 geflüchtete Ukrainerinnen im Alter zwischen 18 und 55 Jahren befragt.
Wie die Studie herausfand, ist das Bildungsniveau unter den aus der Ukraine geflüchteten Frauen sehr sehr hoch: 73% können einen Hochschulabschluss vorweisen, weitere 10% haben ihre Hochschulausbildung (noch) nicht abgeschlossen. Trotz dieses hohen Bildungsniveau arbeitet der größte Teil der Frauen in Österreich als Reinigungskraft (31%) oder im Gastgewerbe (14%). Insgesamt hat bisher ein gutes Drittel der Befragten Erwerbserfahrung in Österreich.
Die Deutschkenntnisse sind stark unterschiedlich: Rund 13% geben an, dass sie Deutsch gut verstehen und sich selbst auch gut auf Deutsch ausdrücken können. Weitere 33% verstehen Deutsch gut, sprechen es selbst aber wenig. 10% der geflüchteten Frauen können weder Deutsch sprechen noch verstehen. Je jünger die Frauen sind, desto besser sind ihre Sprachkenntnisse.
Knapp die Hälfte aller Befragten wohnt derzeit in der eigenen Mietwohnung (48%), 16% sind privat bei fremden, 5% bei Freund:innen und 2% bei Verwandten untergebracht; 14% leben einer Sammelunterkunft.
Konkrete Pläne zu einer Rückkehr in die Ukraine haben 2023 lediglich 13% der befragten Ukrainerinnen; das sind deutlich weniger als vor einem Jahr (30%); nur ein Bruchteil (1%) plant dies für die nächsten Wochen, die übrigen innerhalb der nächsten Monate.
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