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22 April 2024

Policy Brief: 8 Handlungsempfehlungen zur Förderung junger geduldeter Menschen in Ausbildung und Arbeit

Hochschule Fulda

In dem Policy Brief „Handlungsempfehlungen zur Förderung junger geduldeter Menschen in Ausbildung und Arbeit“ werden konkrete Empfehlungen formuliert, die auf die Verbesserung der gesellschaftlichen als auch der ausbildungs- und arbeitsmarktpolitischen Teilhabebedingungen junger geduldeter Menschen in Deutschland abzielen.

Die Empfehlungen basieren auf dem Handlungswissen verschiedener Akteur:innen aus Verwaltung, Zivilgesellschaft, Sozialer Arbeit und Ehrenamt, sowie auf Erzählungen von Menschen über ihr Leben in Duldung. Zentrale Annahmen und Befunde, die in dem Policy Brief formuliert werden, sind u.a.:

Die Situation junger Menschen mit Duldungsstatus ist geprägt von großer Unsicherheit und rechtlicher Komplexität, die ihr Leben in verschiedenster Weise beeinflusst. Diese Gruppe ist zwar äußerst heterogen, doch teilen alle Mitglieder den prekären Aufenthaltsstatus, der ihre Lebensbedingungen erschwert. Die gesetzlichen Anforderungen zur Sicherung des Aufenthalts sind so hoch, dass typische jugendliche Bedürfnisse und Wünsche oft zurückgestellt werden müssen.

Zudem sind Menschen in Duldung oft am unteren Ende der sozialen, politischen und ökonomischen Rechtehierarchie angesiedelt. Sie sind zahlreichen rechtlichen und institutionellen Hürden ausgesetzt, die ihren Zugang zu Bildung, Beschäftigung und einem gesicherten Aufenthalt massiv erschweren. Drei Hauptaspekte beeinflussen ihre Situation erheblich:

  • Rechtliche Rahmenbedingungen: Diese bestimmen, wer Zugang zu Arbeitsmärkten und Ausbildungsmöglichkeiten hat und wer seinen Aufenthalt verfestigen kann.
  • Divergierende Implementierungspraxen: Die Art und Weise, wie Behörden, insbesondere Ausländerbehörden, aufenthaltsrechtliche Bestimmungen umsetzen, variiert stark. Dies führt dazu, dass die Chancen auf Teilhabe stark von lokalen Gegebenheiten abhängen.
  • Lokaler Kontext: Die lokalen Bedingungen, wie die Art der Unterbringung oder die sozioökonomische Lage, beeinflussen ebenfalls maßgeblich die Lebensumstände und Bleibeperspektiven von Menschen mit Duldung.

Daraus ableitend haben die Forschenden acht Handlungsempfehlungen formuliert, darunter unter anderem die folgenden:

  • Junge geduldete Menschen als Akteur:innen wahrnehmen und ihrer Lebenslage Rechnung tragen
  • Zugang zu Recht, Beratung und Information strukturell stärken, personell sichern und materiell fördern
  • Lokales Wissen nutzen, kommunale Kompetenzen stärken, vernetzt handeln
  • Spielräume der Bundesländer für die Teilhabe einsetzen
  • Zugang zu Bildung, Ausbildung und Beschäftigung: Barrieren abbauen, Chancen erhöhen, nachhaltige Wege eröffnen

Weitere Handlungsempfehlungen und Erklärungen zu diesen sind der Publikation zu entnehmen.

Die Handlungsempfehlungen wurden im Rahmen des Verbundprojektes “Teilhabe trotz Duldung? Kommunale Gestaltungsräume für geduldete Jugendliche und junge Erwachsene” (9/2021- 6/2024) entwickelt. Gefördert wurde der Forschungsverbund von der Stiftung Mercator.

Forschungsverbund Policy Brief Duldung
German
(347.05 KB - PDF)
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Details

Authors
Ataç, Ilker; Langhoop, Gesa; Madjlessi-Roudi, Sara; Mayer, Marina; Scherschel, Karin; Spindler, Susanne
Geographic area
Deutschland
Contributor type
Akademiker und Experten
Original source
Posted by
Marie Bayat
Country Coordinator

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