
Die Diskussionen über Benachteiligungen von Minderheiten während der Corona-Pandemie beschäftigen die Politik nachhaltig. Die Integrationsbeauftragte des Bundes, Annette Widmann-Mauz, sieht wachsende Benachteiligungen von Menschen mit Migrationshintergrund im Gesundheitswesen, in dem sprachliche Hürden eine große Rolle spielen. Sie sieht den Einsatz von Sprachmittlern in Krankenhäusern daher als ein wichtiges Mittel an, um alle Risikogruppen adäquat ansprechen und informieren zu können.
Im Interview mit der F.A.Z. erklärte sie: „Es wäre gut, wenn das fest in unserem Gesundheitssystem verankert würde, denn das Problem der Sprachbarriere stellt sich ja unabhängig vom Pandemieverlauf in allen möglichen Bereichen der Gesundheitsversorgung.“
Diese Sprachmittler sollen laut Widmann-Maus zudem auch in Arztpraxen und in der Stadtteilarbeit eingesetzt werden, um aufzuklären und letztlich die Verbreitung des Virus zu vermeiden.
Die Integrationsbeauftragte betonte, dass Informationen zur Corona-Impfkampagne bereits in 23 Sprachen verfügbar seien, um alle Bürger in Deutschland - unabhängig von Herkunft und Sprachkenntnissen – zu erreichen.
Laut Vizekanzler Olaf Scholz soll auch die in Deutschland festgelegte Impfreihenfolge vor Benachteiligungen von Menschen mit Migrationshintergrund und anderen schützen, indem nicht Netzwerke und gute Beziehungen bei der Terminvergabe helfen, sondern alleinig die nach bestimmten Kriterien festgelegte Priorisierung über eine Impfung entscheidet.
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