Die Studie "Befristete Einstellungen" von der Hans-Böckler-Stiftung zeigt, dass Menschen mit ausländischer Staatsangehörigkeit lediglich überdurchschnittlich häufig einen zeitlich befristeten Arbeitsvertrag erhalten.
In der Studie, die von vom Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Institut (WSI) durchgeführt wurde, heißt es: „Generell gilt, dass Ausländer (43,9 Prozent) bei Neuanstellungen häufiger befristet werden als Deutsche (37,8 Prozent)“. Dies macht sich besonders in der Gruppe der Frauen bemerkbar: Während knapp 40 Prozent der deutschen Arbeitnehmerinnen bei Neuanstellung lediglich einen befristeten Arbeitsvertrag erhalten, sind es unter den Ausländerinnen sogar über 52 Prozent.
Diese befristeten Arbeitsverhältnisse stellen oft eine große Belastung dar - vor allem für die zumeist jungen Betroffenen: So verfügen befristet Beschäftigte im Vergleich zu unbefristet Beschäftigten über ein niedrigeres Einkommen und weisen zugleich ein höheres Armutsrisiko auf. Auch auf soziale Teilhabe und die Familiengründung wirken sich diese kurzzeitigen Beschäftigungsverhältnisse negativ aus.
Überdurchschnittlich häufig erhalten Personen ohne Ausbildungsabschluss (knapp 52 Prozent) sowie Hochschulabsolventen (knapp 45 Prozent) befristete Verträge. In den Berufsfeldern "Erziehung und Unterricht" sowie "Information und Kommunikation" werden sind diese Befristungen besonders oft vorzufinden.
Die Corona-Pandemie trägt ebenso dazu bei, dass sich Arbeitgeber bei Einstellungen derzeit zurückhalten und "sicherheitshalber" viele befristete Anstellungsverhältnisse vergeben.
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- Authors
- Eric Seils / Helge Emmler
- Geographic area
- Deutschland
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- Akademiker und Experten
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