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25 January 2023

Österreich: Evaluation der Implementierung des Deutschfördermodells im Auftrag des Bundesministeriums für Bildung, Wissenschaft und Forschung

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Das im Herbst 2018 österreichweit neu eingeführte System von getrennten Deutschförderklassen für Schülerinnen und Schüler mit Deutschförderbedarf wurde im Jahr 2021 und 2022 wissenschaftlich evaluiert und die Evaluierungsergebnisse nun im Dezember 2022 veröffentlicht. Die Studie des wissenschaftlichen Evaluationsteams aus Prof.in Christiane Spiel, Dr.in Vera Popper und Dr.in Julia Holzer im Auftrag des Bildungsministerium sieht erheblichen Verbesserungsbedarf am Modell der getrennten Deutschförderung. Der Studie zufolge haben 21 bis 55 Prozent der Schüler:innen die sprachbezogenen Ziele nicht erreicht. Die Mehrheit der 700 befragten Lehrkräfte und Schulleiter:innen spricht sich außerdem für mehr Schulautonomie bei der Umsetzung der Deutschförderklassen aus.

Das Modell getrennter Deutschförderklassen wurde in Österreich im Schuljahr 2018/19 unter der damaligen rechtkonservativen Bundesregierung von ÖVP und FPÖ eingeführt. Das System sieht vor, dass Pflichtschüler:innen, die die Unterrichtssprache nicht gut genug beherrschen und deshalb als außerordentliche Schüler:innen eingestuft werden, bis zu 20 Stunden pro Woche in getrennten Klassen in Deutsch gefördert werden. Der gemeinsame Unterricht im Klassenverband wird dazu aufgehoben, nur in Fächern wie Werken, Musik oder Turnen findet der Unterricht noch gemeinsam statt. Der getrennte Unterricht erfolgt für maximal vier Semester und endet, auch wenn die Lernziele in dieser Zeit nicht erreicht werden konnten.

Die Einführung dieses Modells des getrennten Unterrichts galt als umstrittenes Prestigeprojekt der rechtskonservativen Bundesregierung und war von Anfang an von Kritik von wissenschaftlicher Seiten und aus der Praxis begleitet. Insbesondere auf Isolation, zu wenig Sprachkontakt und Laufbahnverluste wurde in mehreren Studien hingewiesen. Die Nachfolgebundesregierung aus ÖVP und Grünen einigte sich in ihrem Koalitionsabkommen im Jahr 2020 auf eine wissenschaftliche Evaluierung des Modells, deren Ergebnisse nun vorliegen.

Trotz des überwiegend negativen Evaluierungsberichts will das Bildungsministerium - es wird derzeit wie auch unter der Einführung des Modells von einem von der konservativen ÖVP in die Regierung nominierten Minister geführt - allerdings weiter an dem umstrittenen Modell festhalten und sieht auch keine Notwendigkeit, den von den Wissenschafter:innen vorgeschlagenen zahlreichen Änderungsmaßnahmen näherzutreten

Spiel/Popper/Holzer (2022): Evaluation der Implementierung des Deutschfördermodells
None
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Details

Geographic area
Österreich
Contributor type
Akademiker und Experten
Original source
Posted by
Gerd Valchars
Country Coordinator

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