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08 July 2024

OECD-Bericht Deutschland: Stand der Integration von Eingewanderten

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Der kürzlich veröffentlichte Bericht der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) zur Integration von Eingewanderten zeigt ein durchwachsenes Bild für Deutschland. Während das Land in einigen Bereichen gut abschneidet, gibt es in anderen noch erheblichen Nachholbedarf. Ergebnisse des Berichts sind u.a.:

Hohe Erwerbstätigenquote

Deutschland erzielt im internationalen Vergleich gute Ergebnisse bei der Erwerbsintegration von Eingewanderten. 2022 lag die Erwerbstätigenquote bei 70 Prozent, was höher ist als in den meisten EU-Vergleichsländern. Dies zeigt, dass viele Eingewanderte erfolgreich in den Arbeitsmarkt integriert werden konnten.

Bildungsdefizite

Jedoch hinkt Deutschland im Bildungswesen hinterher. Die schulischen Leistungen von eingewanderten Kindern und Jugendlichen bleiben hinter denen von Kindern deutscher Eltern zurück. Besonders betroffen sind Kinder, deren Eltern ebenfalls eingewandert sind.

Sprachförderung und Integrationskurse

Positiv bewertet der Bericht die Sprachförderung durch Integrationskurse. Über 50 Prozent der erwerbsfähigen Migrant*innen nehmen an diesen Kursen teil, deutlich mehr als im EU-Durchschnitt. Allerdings gibt es bei Asylsuchenden, denen diese Kurse offenstehen sollten, immer noch einen Mangel an Plätzen.

Herausforderungen für Frauen und Geringqualifizierte

Besonders schwer haben es eingewanderte Frauen auf dem Arbeitsmarkt, insbesondere Mütter mit kleinen Kindern. Nur 40 Prozent der Einwanderinnen waren 2021 erwerbstätig, verglichen mit über 70 Prozent der in Deutschland geborenen Mütter. Auch der Anteil niedrig qualifizierter Migrant*innen ist eine Herausforderung: Jede sechste eingewanderte Person hat keinen Schulabschluss, und von diesen sind nur 50 Prozent erwerbstätig. Migrant*innen machen 70 Prozent der Menschen ohne Schulabschluss in Deutschland aus.

Potenzial hochqualifizierter Migrant*innen

Zum Zeitpunkt der Untersuchung lebten in Deutschland 600.000 hochqualifizierte Akademiker*innen, die nicht entsprechend ihrer Qualifikationen beschäftigt waren. Hier liegt ein erhebliches Potenzial, das angesichts des Fachkräftemangels besser genutzt werden könnte.

Gesamtbevölkerung und zusätzliche Herausforderungen

Deutschland hat nach den USA die zweitgrößte Einwanderungsbevölkerung in absoluten Zahlen. 2022 lebten über 14 Millionen Eingewanderte im Land, hinzu kamen über eine Million Ukrainer*innen sowie rund 600.000 Asylsuchende.

Insgesamt zeigt der OECD-Bericht, dass Deutschland bei der Integration von Eingewanderten einige Erfolge vorweisen kann, aber auch noch signifikante Herausforderungen bestehen. Die Fortschritte im Bereich der Erwerbsintegration und Sprachförderung sind ermutigend, doch gerade im Bildungswesen und bei der Integration bestimmter Gruppen gibt es noch viel zu tun.

Die Integrationsbeauftragte der Bundesregierung, Reem Alabali-Radovan, betonte, dass die Integration besser funktioniere als oft dargestellt und der Bericht mehr Sachlichkeit in die Migrationsdebatte bringen könne. Allerdings müssten das Bildungssystem und die Erwerbsintegration von Frauen und Geringqualifizierten weiter verbessert werden.

Deutschland hat nach den USA die zweitgrößte Einwanderungsbevölkerung unter den OECD-Ländern. Im Jahr 2022 lebten über 14 Millionen Migranten in Deutschland. Seitdem sind zusätzlich über eine Million Ukrainer sowie etwa 600.000 Asylsuchende ins Land gekommen.

Der OECD-Bericht, der von der Integrationsbeauftragten Reem Alabali-Radovan unterstützt wurde, untersuchte zwei Hauptgruppen: Personen, die außerhalb Deutschlands geboren wurden, und Personen, die in Deutschland geboren wurden, aber Eltern haben, die beide im Ausland geboren sind. Insgesamt umfasst die OECD 38 Länder, und für die Studie wurden 15 dieser Länder als Vergleich herangezogen.

Der vollständige Bericht kann hier heruntergeladen werden.

OECD-Bericht Integration 2024
Deutsch
(3.06 MB - PDF)
Download

Details

Authors
Thomas Liebig et al
Geographic area
Deutschland
Contributor type
Akademiker und Experten
Original source
Posted by
Marie Bayat
Country Coordinator

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