Im Laufe der Jahre hat sich die Einwanderung auf die Zusammensetzung der europäischen Gesellschaften ausgewirkt. Im Jahr 2010 betrug der Anteil der im Ausland geborenen Personen1 an der EU27 Bevölkerung 9,4%. Ihre sozioökonomische Situation war in der Regel weniger günstig als für im Inland geborene Personen.
Im Jahr 2008 war die Arbeitslosenquote der im Ausland geborenen Personen im Alter von 25-54 Jahren in der EU27 höher als für im Inland geborene Personen (10% gegenüber 6%). Wenn sie einer Beschäftigung nachgehen, haben im Ausland geborene Personen oftmals mehr Schwierigkeiten eine Arbeitsstelle, die ihrem Bildungsniveau entspricht, zu finden. Dies kann anhand der Überqualifizierungsquote gemessen werden, die den Anteil der Personen mit einem hohen Bildungsniveau erfasst, die eine Arbeitsstelle haben, welche nicht diesem Niveau entspricht. In der EU27 wurde im Jahr 2008 für die im Ausland geborenen Personen zwischen 25-54 Jahren eine deutlich höhere Überqualifizierungsquote verzeichnet als für im Inland geborene Personen (34% gegenüber 19%).
Diese Informationen stammen aus einer Veröffentlichung, die von Eurostat, dem statistischen Amt der Europäischen Union, herausgegeben wird. Diese Veröffentlichung beinhaltet eine Bandbreite an Merkmalen von Einwanderern im Alter von 25 bis 54 Jahren, die in der Europäischen Union und in den EFTA Ländern leben. Im Ausland geborene Personen, ausländische Staatsangehörige und Einwanderer der zweiten Generation werden jeweils gesondert betrachtet. Die Veröffentlichung beschäftigt sich mit der sozioökonomischen Situation von Einwanderern, einschließlich des Erwebstatus, der Einkommensverteilung und Armut. Gründe für Einwanderung und die Dauer des Aufenthaltes werden ebenfalls untersucht.
Höhere Arbeitslosen- und Überqualifizierungsquoten für im Ausland geborene Personen
Im Jahr 2008 war die Arbeitslosenquote der im Ausland geborenen Personen im Alter von 25-54 Jahren höher als die Quote der im Inland geborenen Personen derselben Altersgruppe. Dies trifft auf alle Mitgliedstaaten, für die Daten verfügbar sind, zu, mit Ausnahme von Griechenland und Ungarn. Besonders große Unterschiede fanden sich in Belgien (14% für im Ausland geborene Personen gegenüber 5% für im Inland geborene Personen), Schweden (11% und 3%), Finnland (11% und 5%), Spanien (15% und 9%), Frankreich (12% und 6%) und Deutschland (12% und 6%).
Im Hinblick auf die Beschäftigung verzeichneten im Ausland geborene Personen im Alter von 25-54 Jahren im Jahr 2008 eine deutlich höhere Überqualifizierungsquote als im Inland geborene Personen. Dies trifft auf alle Mitgliedstaaten, für die Daten zur Verfügung stehen, zu. Die Unterschiede waren besonders ausgeprägt in Griechenland (62% für im Ausland geborene Personen gegenüber 18% für im Inland geborene Personen), Italien (50% und 13%), Spanien (58% und 31%), Zypern (53% und 27%), Estland (47% und 22%) und Schweden (31% und 11%).
Jede dritte im Ausland geborene Person im Alter von 25 bis 54 war von Armut oder sozialer Ausgrenzung bedroht
Im Jahr 2008 waren 31% der im Ausland geborenen Personen im Alter von 25-54 Jahren von Armut oder sozialer Ausgrenzung bedroht, in Anlehnung an die Kriterien der Europa 2020 Strategie4. Für im Inland geborene Personen wurde ein niedrigerer Anteil von 20% verzeichnet. Dieses Muster konnte in allen Mitgliedstaaten, für die Daten zur Verfügung stehen, festgestellt werden, außer in Ungarn und Litauen. Besonders groß waren diese Unterschiede in Belgien (36% für im Ausland geborene Personen gegenüber 13% für im Inland geborene Personen), Schweden (32% und 10%), Griechenland (45% und 23%), Frankreich (34% und 14%), Österreich (32% und 13%), Finnland (31% und 13%) und Dänemark (31% und 13%).
Im Ausland geborene Personen befinden sich ebenfalls in einer weniger günstigen Situation im Hinblick auf die Wohnverhältnisse. Im Jahr 2008 lebten im Ausland geborene Personen im Alter von 25-54 Jahren in der EU27 mit höherer Wahrscheinlichkeit in einer überbelegten Wohneinheit5 als im Inland geborene Personen (23% gegenüber 19%). Besonders groß waren diese Unterschiede in Österreich (40% für im Ausland geborene Personen gegenüber 9% für im Inland geborene Personen), Griechenland (49% und 26%), Slowenien (61% und 41%), Frankreich (26% und 8%) und Dänemark (21% und 6%).
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