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25 April 2023

Diskriminierung in der Einwanderungsgesellschaft. Wahrnehmungen und Einstellungen in der Bevölkerung

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Die Studie der Bertelsmann Stiftung beschreibt, wie sich Wahrnehmungen von Diskriminierung und Einstellungen zu Antidiskriminierungspolitik in Deutschland in den letzten 15 Jahren verändert haben. Dabei steht vor allem die ethnische, rassistische und religiöse Diskriminierung im Fokus. Zudem erfolgt eine Analyse der Befunde nach sozialen Milieus. Die Ergebnisse zeigen, dass das Interesse am Thema „Gleichbehandlung“ seit 2008 gestiegen ist und Antidiskriminierungspolitik sowie Antidiskriminierungsmaßnahmen in der Wirtschaft heute stärkere Unterstützung finden. Zugleich geben mehr Menschen als damals an, selbst ethnische, rassistische oder religiöse Diskriminierung erlebt zu haben, und mehr Menschen sehen diesbezüglich Handlungsbedarf. Die Ergebnisse signalisieren einen gewachsenen gesellschaftlichen Rückhalt für eine stärker proaktiv ausgerichtete Antidiskriminierungspolitik, die auf Diskriminierung nicht nur reagiert, sondern ihr auch wirksam vorbeugt.

Hier einige zentrale Ergebnisse der Studie:

  • Eine große Mehrheit der Befragten (77 Prozent) gibt an, am Thema „Gleichbehandlung benachteiligter Gruppen in der Gesellschaft“ interessiert
    zu sein. Der Anteil der Interessierten ist seit 2008 (63 Prozent) gestiegen.
  • Der Anteil derjenigen, die von Diskriminierungserfahrungen wegen der ethnischen Herkunft oder aus rassistischen Gründen sowie wegen der Religion oder Weltanschauung berichten, hat deutlich zugenommen: Heute geben 13 Prozent aller Befragten an, diese Art der Diskriminierung sehr oft oder manchmal erlebt zu haben, 2008 waren es lediglich 6 Prozent.
  • Die Gruppen, die nach Einschätzung der meisten Befragten (55 Prozent bzw. 49 Prozent) stark oder sehr stark diskriminiert werden, bilden Menschen mit Migrationshintergrund und Menschen, die als fremd oder nicht weiß wahrgenommen werden. 2008 hielten die meisten Befragten (47 Prozent bzw. 36 Prozent) noch Menschen mit Behinderungen und ältere Menschen für stark oder sehr stark diskriminiert.
  • Die Befragten blicken heute kritischer auf die Vergangenheit und die Zukunft als noch 2008. Der Anteil derjenigen, die meinen, die Diskriminierung bzw. Benachteiligung bestimmter Menschen und Gruppen in Deutschland habe in den letzten fünf Jahren zugenommen, ist von 34 Prozent auf 53 Prozent gestiegen.

Für die Umfrage wurden im Auftrag der Bertelsmann Stiftung vom Sinus-Institut rund 2.000 Menschen der deutschsprachigen Wohnbevölkerung ab 18 Jahren repräsentativ im Herbst 2022 online und telefonisch befragt.

Studie Bertelsmann April 2023
German
(1.15 MB - PDF)
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Details

Authors
Dr. Ulrike Wieland / Ulrich Kober
Geographic area
Deutschland
Contributor type
Akademiker und Experten
Original source
Posted by
Marie Bayat
Country Coordinator

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