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4. Konferenz des Netzwerks Fluchtforschung

NW Fluchtforschung

Flucht ist eine politische und gesellschaftliche Herausforderung in immer neuen Konstellationen – in Europa und weltweit. Flüchtende sind dabei mit einer Vielzahl an Gefahren und Herausforderungen konfrontiert, denen sie mit unterschiedlichsten Bewältigungsstrategien begegnen. „Der Flüchtling“ fordert dabei – wenn nicht als Person, so doch als Kategorie – fundamentale Prinzipien von Staaten, Recht, politischen Gemeinschaften und Gesellschaft heraus. Die Flucht- und Flüchtlingsforschung untersucht, analysiert und konzeptualisiert all diese Aspekte und muss dabei Fragen von Wissenstransfer, von normativen und ethischen Grundlagen sowie Gesellschaftskritik beantworten.

Die Konferenz des Netzwerks Fluchtforschung hat sich zum Ziel gesetzt, diese Fragen anhand neuester Studien und Forschungsergebnisse aus der deutschsprachigen und internationalen Flucht- und Flüchtlingsforschung zu diskutieren: Wo steht die Flucht- und Flüchtlingsforschung nach den Fluchtereignissen in Europa von 2015 und dem folgenden Boom des Forschungsfeldes? Welche Erkenntnisse haben wir gewonnen, welche Desiderate haben sich ergeben? Wie ist Flucht räumlich auch über die üblichen geographischen Bezüge hinweg zu verstehen? Welchen Beitrag kann die Flucht- und Flüchtlingsforschung zu einem kritischen Verständnis ihres Gegenstands beitragen?

Die Veranstaltung versteht sich als Plattform für Diskussionen und Vernetzungen von Forscher*innen im Feld der Flucht- und Flüchtlingsforschung.

Begleitend bietet die Konferenz eine Verlags- und Fachausstellung als Forum des Austauschs und der Vernetzung zwischen Forschenden und wissenschaftlichen Verlagen, wissenschaftlichen Netzwerken und Forschungsdatenzentren.

Die 4. Konferenz des Netzwerks Fluchtforschung wird veranstaltet durch die Professur Humangeographie mit dem Schwerpunkt Europäische Migrationsforschung der TU Chemnitz unter Leitung von Prof.‘in Dr. Birgit Glorius und organisiert in Kooperation mit dem Netzwerk Fluchtforschung und dem Verbundprojekt „Flucht- und Flüchtlingsforschung: Vernetzung und Transfer“, gefördert von Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF).

Leitthemen:

I. Standortbestimmungen der deutschsprachigen Flucht- und Flüchtlingsforschung aus der Innen- und Außenperspektive

Die faktische Zunahme der Anzahl an Geflüchteten in Deutschland hat zu einem deutlichen Anwachsen der Forschungsleistungen in diesem Bereich beigetragen. Unter dem Leitthema „Standortbestimmungen“ soll der Frage nachgegangen werden, welche Besonderheiten die deutschsprachige Flucht- und Flüchtlingsforschung aufweist, wie sie in die internationale Refugee and Forced Migration Studies eingebunden ist, welche Forschungslücken sie schließen konnte, welche neuen Schwerpunkte sie ausgeprägt hat, und welche Forschungsfragen und -felder noch nicht ausreichend berücksichtigt wurden.

II. Raumbezogene Integrationsforschung und Politics of Scale

Ein zentraler Aspekt von Flucht ist die räumliche Ebene. Beiträge in diesem Themenschwerpunkt rekonstruieren die machtvollen Produktionen verschiedener politischer Maßstabsebenen durch politische Akteur*innen (Politics of Scale) sowie Wissen und Diskurse im Spannungsfeld von Lokalität, Mobilität und Globalität. Ebenso können im Rahmen dieses Themenschwerpunkts Beiträge aus der raumbezogenen Flucht- und Flüchtlingsforschung zu Trans- und Multilokalität, Grenzen, Grenzregimen und Grenzerfahrungen sowie räumlichen Identitäten, Ungleichheiten und Zugehörigkeiten von Geflüchteten vorgestellt werden.

III. Subjekte der Forschung: Fluchtforschung als Gesellschaftskritik oder Ist mehr Gesellschaftskritik in der Fluchtforschung nötig?

Was ist Flucht und wen betrachten wir als ‚geflüchtet‘? Welche weiteren Akteur*innen stehen im Fokus und welche Beziehung nehmen diese auch in Forschungsprozessen ein? Was klammert die Flucht- und Flüchtlingsforschung aus? Beiträge dieses Leitthemas stellen diese Fragen in den Mittelpunkt und widmen sich z.B. Identitäten und Zugehörigkeiten, Agency, intersektionalen Perspektiven und Rassismustheorien in der Fluchtforschung. Ein besonderer Fokus liegt dabei auf der gesellschaftlichen Rolle der Fluchtforschung sowie dem Machtgefälle, das damit einhergeht: Flucht- und Flüchtlingsforschung findet nach wie vor überwiegend aus Perspektive Nicht-Geflüchteter statt. Welche Rolle spielt somit auch Positionalität und situiertes Wissen in Forschungsprozessen? Und: Inwieweit kann Flucht- und Flüchtlingsforschung somit Teil der Gesellschaftskritik von Machtverhältnissen sein?

IV. Ukraine

Angesichts der humanitären Katastrophe, die der Krieg in der Ukraine mit sich bringt, ist unter anderem auch die Expertise als Fluchtforscher*innen gefragt. Die Konferenz bietet eine geeignete Plattform zum diesbezüglichen Wissensaustausch, zur Diskussion und Vernetzung. Mehrere kurzfristig ins Programm genommene Panels werden die aktuellen Entwicklungen beleuchten und einordnen.

Informationen und Termine:

Eine Anmeldung zur Konferenz ist bis zum 15. August 2022 möglich. Bitte registrieren Sie sich dazu auf der Konferenzseite im Conftool.

Folgende Tarife werden angeboten:

  • Regulärer Teilnahmebeitrag, Konferenzteilnahme in Präsenz (online Zugang enthalten): 110 EUR
  • Ermäßigter Teilnahmebeitrag (Promovierende, Arbeitslose), Konferenzteilnahme in Präsenz (online Zugang enthalten): 80 EUR
  • Studierende (Studierende im BA oder MA Studium), Konferenzteilnahme in Präsenz (online Zugang enthalten): 17 EUR
  • Nur Online-Teilnahme: 30 EUR

Am Donnerstag Abend findet zusätzlich das Conference Dinner statt, das für 70 EUR hinzugebucht werden kann. Die Anzahl der Plätze ist limitiert.

Practical information

Venue
TU Chmenitz, Reichenhainer Str. 90, 09126 Chemnitz
Where
Deutschland
When
to
Languages
German
Organiser
TU Chemnitz / Netzwerk Fluchtforschung
Email
Source
Posted by
Marie Bayat
Country Coordinator

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