Die Hessische Landesregierung hat den Integrationsmonitor 2024 vorgestellt. Dieser Bericht, der alle zwei Jahre aktualisiert wird, zeigt eine kontinuierlich hohe Zuwanderung nach Hessen. Im Jahr 2022 erreichte der Wanderungssaldo mit fast 130.000 Zuzügen einen historischen Höchststand. Sozial- und Integrationsministerin Heike Hofmann betonte, dass die Integration in vielen Bereichen Fortschritte mache, jedoch in den Feldern Bildung und Arbeit Stagnation herrsche.
Der Integrationsmonitor bietet der Landesregierung ein Instrument, um integrationspolitische Themen wie Bildung, Arbeit, Einkommen, Wohnen, Gesundheit, religiöses Leben und Zugehörigkeitsgefühl zu analysieren. Er vergleicht vor dem Hintergrund wissenschaftlicher Diskussionen die Daten von Menschen mit und ohne Migrationshintergrund sowie von ausländischen und deutschen Personen. Dadurch ermöglicht er tiefgehende Einblicke in die verschiedenen Aspekte der Integration.
In Hessen leben mittlerweile etwa 2,4 Millionen Menschen mit Migrationshintergrund, was 38 Prozent (2005: 24 Prozent) der Gesamtbevölkerung entspricht. Bei den unter 18-Jährigen hat mehr als die Hälfte mindestens ein zugewandertes Elternteil. Der Monitor zeigt, dass sich 54 Prozent der Menschen mit Migrationshintergrund mehrheitlich mit Deutschland verbunden fühlen. Ein Drittel der Befragten fühlt sich sowohl Deutschland als auch dem Herkunftsland gleichermaßen zugehörig, während nur rund zehn Prozent eine stärkere Bindung an ihr Herkunftsland oder das ihrer Eltern empfinden.
Allerdings offenbart der Bericht auch wachsende Sorgen über Rassismus. Im Jahr 2021 äußerten 88 Prozent der Menschen mit Migrationshintergrund und 90 Prozent der Menschen ohne Migrationshintergrund Bedenken hinsichtlich Ausländerfeindlichkeit und Fremdenhass. Diese Werte sind im Vergleich zu 2011 um 23 bzw. 14 Prozentpunkte gestiegen. Trotz dieser Besorgnis gaben 2022 zwei Drittel der Befragten mit Migrationshintergrund an, in den vergangenen fünf Jahren „gar nicht“ aufgrund ihrer Herkunft diskriminiert worden zu sein, während 23 Prozent „eher wenig“, 7 Prozent „eher stark“ und 5 Prozent „sehr stark“ Diskriminierungserfahrungen gemacht haben. Im Vergleich zu 2020 haben diese Erfahrungen leicht zugenommen.
Der Integrationsmonitor, der seit 2010 alle zwei Jahre erscheint, dokumentiert die Fortschritte und Herausforderungen bei der Integration und weist auf bestehende Handlungsbedarfe hin. Trotz der positiven Entwicklungen bleiben signifikante Unterschiede zwischen der Bevölkerung mit und ohne Migrationshintergrund bestehen, was unter anderem auf die anhaltend hohe Zuwanderung zurückgeführt wird.
Die Hessische Landesregierung fördert die Integration durch Programme wie „WIR – Vielfalt und Teilhabe“ und „MitSprache – Deutsch4U“. Letzteres wird im Jahr 2024 mit vier Millionen Euro unterstützt, um Sprachkurse für Zugewanderte zu finanzieren.
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- Hessisches Ministerium für Arbeit, Integration, Jugend und Soziales
- Geographic area
- Deutschland
- Contributor type
- Länderverwaltung und -regierung
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