Im Jahr 2023 verzeichnete Deutschland mit etwa 200.100 Einbürgerungen die höchste Anzahl seit Beginn der statistischen Erhebungen im Jahr 2000. Das Statistische Bundesamt (Destatis) berichtet, dass die Zahl der Einbürgerungen im Vergleich zum Vorjahr um 31.000 Personen zugenommen hat; das entspricht einem Anstieg von 19 %. Bereits im Jahr 2022 war die Anzahl der Einbürgerungen im Vergleich zum Vorjahr um 37.000 (+28 %) gestiegen.
Wer sind die neuen Deutschen?
Menschen aus 157 verschiedenen Staatsangehörigkeiten erhielten im Jahr 2023 die deutsche Staatsbürgerschaft. Syrische Staatsangehörige bildeten mit 38 % die größte Gruppe unter den Eingebürgerten. Zusammen mit den Einbürgerungen von Staatsangehörigen aus der Türkei, dem Irak, Rumänien und Afghanistan machten diese fünf Nationalitäten mehr als die Hälfte (56 %) aller Einbürgerungen aus.
Einbürgerungen von Syrern steigen stark
Mit 75.500 Personen stellten syrische Staatsangehörige im Jahr 2023 die größte Gruppe unter den Eingebürgerten dar. Dies bedeutet einen Anstieg von 27.100 Personen (+56 %) im Vergleich zum Vorjahr. Der starke Anstieg der Einbürgerungen von Syrern steht im Zusammenhang mit der hohen Zuwanderung syrischer Schutzsuchender in den Jahren 2014 bis 2016, die nun die Voraussetzungen für eine Einbürgerung erfüllen. Diese beinhalten unter anderem ausreichende Sprachkenntnisse und eine Mindestaufenthaltsdauer.
Syrische Eingebürgerte waren im Durchschnitt 24,5 Jahre alt und zu 64 % männlich. Sie lebten vor ihrer Einbürgerung durchschnittlich 6,8 Jahre in Deutschland. Rund 28.000 (37 %) der eingebürgerten Syrer waren Ehegatten und minderjährige Kinder, die ohne die Erfüllung der Mindestaufenthaltsdauer miteingebürgert wurden.
Türkische und irakische Staatsangehörige bildeten mit jeweils 10.700 Einbürgerungen die zweitgrößte Gruppe. Während die Einbürgerungen irakischer Staatsangehöriger um 3.900 Personen (+57 %) zunahmen, ging die Zahl der Einbürgerungen türkischer Staatsangehöriger um 3.500 (-25 %) zurück. Rumänische Staatsangehörige verzeichneten eine Zunahme von 600 (+8 %) auf 7.600 Einbürgerungen und afghanische Staatsangehörige eine Zunahme von 2.300 (+55 %) auf 6.500 Einbürgerungen.
Leichter Anstieg bei Einbürgerungen aus der Ukraine
Die Zahl der Einbürgerungen ukrainischer Staatsangehöriger stieg im Jahr 2023 leicht um 300 (+6 %) auf 5.900. Dies ist im Vergleich zum Vorjahr ein geringer Anstieg, nachdem die Einbürgerungen ukrainischer Staatsangehöriger von 2021 auf 2022 aufgrund des russischen Angriffs auf die Ukraine von 1.900 auf 5.600 fast verdreifacht hatten. Ukrainische Einbürgerungen machten 3 % aller Einbürgerungen im Jahr 2023 aus.
Methodische Hinweise
Die Einbürgerungsstatistik des Statistischen Bundesamtes erfasst die im Berichtsjahr abgeschlossenen Einbürgerungsverfahren. Diese sind unabhängig von der Bearbeitungsdauer der gestellten Einbürgerungsanträge. Im Jahr 2023 waren Einbürgerungen nach acht Jahren Aufenthalt in Deutschland möglich, wobei diese Dauer bei besonderen Integrationsleistungen auf sieben bzw. sechs Jahre verkürzt werden konnte. Familienmitglieder konnten unter bestimmten Bedingungen auch früher eingebürgert werden.
Weitere detaillierte Informationen zur Einbürgerungsstatistik 2023 des Statistischen Bundesamtes verfügbar.
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